Das Essen über die Festtage war üppig, der Alkohol floss reichlich und die Büchse mit den selbstgebackenen Guetzli lockte in einem fort. Inzwischen ist der Alltag wieder eingekehrt, und die Kalorien in Hülle und Fülle haben sich in zusätzliche Kilos verwandelt. Nicht wenige Menschen fassen Anfang Jahr den Vorsatz, abzuspecken, und zwar tüchtig. Eine Diät soll sie in Kürze in die Nähe ihres Idealgewichts bringen. Doch nach wenigen Wochen folgt die Kapitulation: Die Kilos sind zwar schnell weniger geworden, doch noch schneller haben sie sich wieder an Hüften und Bauch festgesetzt.

Danielle Gebek kennt solche Erfahrungen nur zu gut. «Wir erhalten im Januar viele Neuanmeldungen von Personen, die sich vorgenommen haben, etwas gegen ihr Übergewicht zu tun,» erklärt die Leiterin der Ernährungsberatung bei der Spitäler fmi AG. Vielfach hätten die Klientinnen und Klienten mehrere gescheiterte Versuche hinter sich, überschüssige Kilos loszuwerden. Und oft sei ihre Erwartung, dass die Ernährungsberatung ihnen helfe, das Gewicht subito zu reduzieren.

Diesen Menschen gegenüber muss Danielle Gebek als erstes mit einer Enttäuschung aufwarten: «Eine sofortige Lösung für Übergewicht gibt es nicht.» Denn das Problem sei meist nicht eine Folge der Festtage, sondern habe sich über Jahre hinweg aufgebaut. Die von Weihnachten bis Neujahr hinzugekommenen Kilos seien bloss der Anstoss, etwas zu unternehmen, da sich die Personen unwohl fühlten.

Wer das Gewicht nachhaltig verringern will, muss sich laut Gebek auf einen längerfristigen Prozess einstellen. Durch eine Diät abzunehmen, gelinge in der Regel zwar recht gut. Damit sei es aber nicht getan. «Das angestrebte Gewicht zu halten, ist der schwierigere Teil», betont die Ernährungsberaterin. Denn ohne Verhaltensänderung droht der so genannte Jo-Jo-Effekt: Beendet ein Mensch seine Diät, bewirkt die gesteigerte Nahrungsaufnahme im Nu eine erneute Gewichtszunahme – teilweise über den ursprünglichen Wert hinaus.

Grund dafür ist, dass der Organismus durch die Diät noch immer auf Sparflamme eingestellt ist und die zusätzliche Energie nicht verwerten kann. Deshalb ist Danielle Gebek nicht so gut auf Diäten zu sprechen. «Eine Diät ist wegen der restriktiven Einschränkung der Energiezufuhr immer eine Belastung und deshalb schlecht für den Körper.»

Sie propagiert stattdessen eine gesunde, ausgewogene Ernährung und regelmässige Bewegung. Keine spektakulären Ratschläge. Und vor allem solche, die den meisten Menschen bekannt sind. Dennoch finden sie im Alltag nicht genügend Beachtung. «Die Leute nehmen sich oft zu wenig Zeit für das Essen und lassen sich von verlockenden Angeboten verführen, die ihnen nicht guttun.»

Weiter rät Gebek ihren Klientinnen und Klienten, Frusterfahrungen nicht mit Essen zu kompensieren und bei den Mahlzeiten Mass zu halten – etwa indem sie auf Nachschlag verzichten. Letzteres will sie übrigens nicht als Aufforderung zum Verzicht auf Festessen mit mehreren Gängen inklusive Dessert verstanden haben. «Sie können ein feines Essen auch geniessen, wenn Sie weniger davon zu sich nehmen.»

Die Ernährungsberatung der Spitäler fmi AG unterstützt Erwachsene und Kinder in vielfältigen Fragen rund um das Essen und Essgewohnheiten. Zu den Beratungsthemen gehören unter anderem Diabetes, Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, gesunde Ernährung, Unverträglichkeiten von Nahrungsmitteln und Mangelernährung. 

Ernährungsberatung Interlaken
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