Chirurgie

Krampfadern (Varizen) sind eine häufige Erkrankung der oberflächlichen Venen. Patientinnen und Patienten mit Krampfadern behandeln wir in Zusammenarbeit mit unserer angiologischen Belegärztin Dr. med. Eva Hurni nach einem individuellen Therapieplan.

Krampfadern (Varizen) sind die häufigste Erkrankung der oberflächlichen Venen. Sie erfordern allenfalls eine chirurgische Behandlung.

Krampfadern entstehen, wenn durch eine Erweiterung der Venenwände die eingebauten Venenklappen undicht werden. Das Blut fliesst nicht wie vorgesehen zum Herz, sondern zurück in die Beine. Dies kann zu Symptomen wie schweren, müden Beinen, Schwellungen und Hautveränderungen bis hin zu chronischen Wunden («offenes Bein») führen. Weitere mögliche Komplikationen sind Venenentzündungen, Thrombosen, Lungenembolie oder Blutungen aus einer geplatzten Krampfader. Nicht immer leiden Menschen mit sichtbaren Krampfadern unter Beschwerden. In diesem Fall erübrigt sich eine Behandlung.

Anders sieht es bei symptomatischen Krampfadern aus. Um die Beschwerden zu lindern und weiteren Problemen wie einem offenen Bein vorzubeugen, ist eine Therapie angezeigt. Vor einer Operation wird die Patientin oder der Patient nach den Symptomen befragt und klinisch untersucht. Weiter führen wir zur Sicherung der Diagnose einen Ultraschall der Venen durch.

Wir bieten am fmi-Spital Interlaken sowohl die klassische chirurgische Operation wie auch die endovenöse Therapie mit einer Laser-Operation an.

Je nachdem, welche Venen betroffen sind, erfolgt ein Schnitt in der Leiste oder Kniekehle. Dort wird die Mündung der oberflächlichen Stammvene in die tiefe Vene aufgesucht. Die kranke und undichte oberflächliche Stammvene wird an der Einmündung in die tiefe Vene abgetrennt und über eine Sonde entfernt. Die oberflächlichen Seitenäste werden durch kleine Hautschnitte mit einem Häkchen entfernt.

Die Operation kann unter Betäubung der Beine (Regionalanästhesie) oder in Vollnarkose durchgeführt werden. Sie bedingt zumindest einen ambulanten Spitalaufenthalt. Werden beide Beine gleichzeitig operiert oder lässt die Situation der Patientin oder des Patienten ein ambulantes Vorgehen nicht zu, beträgt der Spitalaufenthalt zwei Tage. Mögliche Operationsrisiken sind Blutergüsse. Selten treten Wundheilungsstörungen, Thrombosen oder vorübergehende Taubheitsgefühle durch Verletzung kleiner Nerven auf.

Die Laser-Methode eignet sich vor allem zur Behandlung der Stammvenen. Nebenäste von Krampfadern hingegen müssen verödet oder wie bei der chirurgischen Therapie mit einem Häkchen herausgezogen werden. Auch stark geschlängelte Krampfadern eignen sich nicht für die Lasertherapie.

Unter Ultraschallkontrolle wird ein Katheter in die erkrankte Stammvene eingeführt und ein lokales Betäubungsmittel um diese Vene gespritzt. Dies verhindert nicht nur Schmerzen, sondern schützt auch das umgebende Gewebe vor Hitze. Die anschliessend über den Katheter abgegebene Energie zerstört die Vene von innen, sie verklebt. Im Verlauf wird die Vene abgebaut. Wir führen die Laser-Operation ambulant und in Lokalanästhesie durch. Selten kommt es zu Missempfindungen wie einem Kribbeln («Ameisenlaufen»), noch seltener zu Reizungen oder Ausfällen von Hautnerven oder zu einer Thrombose der tiefen Beinvenen.