Spital Interlaken: Mehr Platz und kurze Wege
Im neuen Gebäude sind künftig das Zentrum für Ambulante Medizin, Cafeteria und Apotheke untergebracht. Der Neubau bringt wesentlich mehr Platz und deutlich kürzere Wege. Ein Plus für alle.
Dr. med. Gregor Siegel, Chefarzt Allgemeine und Viszeralchirurgie und Ärztlicher Direktor der Spitäler fmi AG, ist vor elf Jahren in die fmi-Dienste eingetreten. Seither sei er spitalintern «viermal umgezogen und es werden bis zum Ende des Bauprojekts noch zwei weitere Umzüge dazukommen», sagt er. Natürlich gebe es Angenehmeres, aber: «Das Resultat lohnt die Mühe. Wir werden ein ganz tolles neues Spital bekommen.»
Die grundlegende bauliche Erneuerung des Spitals Interlaken startete 2012 mit der fünfjährigen schrittweisen Erneuerung und Erweiterung von Operationstrakt und Notfallzentrum und der Sanierung und Aufstockung des Bettenhauses. Damit trug das Spital den laufend steigenden Patientenzahlen sowie neuen medizinischen, technischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen Rechnung.
Weniger weit und schneller
Die aktuelle Schlussrunde des grossen Bauprojekts betrifft das neue Zentrum für Ambulante Medizin mit neuem Haupteingang, Cafeteria und Apotheke. Der Neubau kommt auf das Areal des heutigen Hauses E zu stehen, das etappenweise rückgebaut wird. Der je nach Geländestufe fünf- bis sechsstöckige Neubau ermöglicht einen grossen Schritt in die Zukunft. Gregor Siegel: «Die ambulanten Behandlungen haben in den letzten Jahren – politisch gewollt – einen enormen Aufschwung erfahren. Die Fachgebiete mussten sich auf engem Raum aneinander vorbeimanövrieren. Ab 2025 bekommen wir viel mehr Platz und können räumlich zusammenführen, was organisatorisch zusammengehört.»
Im ganzen Spital werden dadurch die Wege kürzer und die Betriebsabläufe effizienter, dank Entflechtung der Fussgängerströme im Haus und Vernetzung der Disziplinen. Davon profitieren alle Patienten. Gregor Siegel nennt ein Beispiel: «Die Orthopädie wird näher beim Röntgen sein, man muss keine Treppe mehr bewältigen». Der Ärztliche Direktor erwartet noch einen weiteren Patientennutzen: «Die Wartezeiten im ambulanten Bereich werden kürzer.»
«Im neuen Spital werden die Wege kürzer
und die Betriebsabläufe effizienter – davon profitieren alle Patienten.»
Fit für die Zukunft
Dem Spitalpersonal erleichtern die baulichen Erneuerungen nach dem Prinzip der kurzen Wege die Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinaus. Der interdisziplinäre Ansatz und das Teamwork kommen wiederum nachhaltig den Patienten zugute.
Ein weiteres Plus im Neubau: Die modulare Bauweise ermöglicht flexible Raumeinteilungen. Die Räume können relativ rasch veränderten Bedürfnissen angepasst werden. Gregor Siegel: «Man kann die Zwischenwände ohne Riesenaufwand verschieben und die Zimmer gemäss neuen medizinischen Erkenntnissen und technischen Innovationen umstrukturieren.» Das neue Spital ist also fit für die Zukunft, was Patienten und Mitarbeitenden gleichermassen dient. «Rundum eine Win-Win-Situation», stellt Dr. Siegel zufrieden fest.
Mehr Platz
Nach Abschluss des Bauprojekts im Jahr 2026 wird das neue Hauptgebäude des Spitals Interlaken (Haus E) über eine Bruttogeschossfläche von 10 500 Quadratmeter verfügen – 900 m2 mehr als heute. Am gesamten Bauprojekt sind über 150 Unternehmen beteiligt, die meisten von ihnen stammen aus dem Kanton Bern. Der nach dem Rückzug der Einsprache erstellte Zeitplan konnte bisher eingehalten werden.
Zur Person
Dr. med Gregor Siegel leitet seit 2018 als Chefarzt die Allgemein- und Viszeralchirurgie des fmi-Spitals Interlaken. Seit 2020 ist er Mitglied der Geschäftsleitung der Spitäler fmi AG und ärztlicher Direktor des Spitals Interlaken. Gregor Siegel hat seine berufliche Laufbahn 2001 im Inselspital begonnen. 2005 kam er zum ersten Mal ans Spital Interlaken, zuerst als Assistenz- dann als Oberarzt. Anschliessend folgten Oberarztstellen in der Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie des Inselspitals und der Chirurgischen Klinik des Kantonsspitals Aarau, bevor er 2011 als Leitender Arzt in die Chirurgische Klinik des Spitals Interlaken zurückkam.
Gregor Siegel lebt mit seiner Frau und seinen beiden Kindern in Unterseen.
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